Anpassung und Auswahl des Gebisses für das Pferd
Wenn Sie auf der Suche nach dem besten Gebiss für Ihr Pferd sind, denken Sie daran, nicht nur der Typ, die Form oder das Material des Gebisses haben einen Einfluss auf die Qualität des Kontakts zum Pferdemaul. Ein sehr wichtiger und gleichzeitig der erste Schritt bei der Auswahl des Gebisses sollte sein, den Tierarzt das Gebiss und den allgemeinen Zustand des Pferdemauls untersuchen zu lassen. Dann stellen Sie sicher, dass das von Ihnen gewählte Gebiss die richtige Größe hat und die Backenstücke richtig eingestellt sind, sodass dem Pferd die Trense nicht unangenehm wird. Wenn Sie diese „Kontrollpunkte“ nicht befolgen, lassen Sie sich möglicherweise die Gelegenheit entgehen, mit Ihrem Pferd auf optimale Weise zu kommunizieren.
Mehr Rittigkeit bedeutet auch, dass die Pferde empfindlicher sind
In den letzten Jahren hat sich der Fokus in der Pferdezucht auf die Rittigkeit des Pferdes erhöht, die Pferde sollen bereitwillig mitarbeiten, weich und sensibel im Maul sein. Reiter bevorzugen solche Pferde, da die tägliche Arbeit mit ihnen angenehmer und weniger körperlich anstrengend ist. Allerdings hat diese zunehmende Empfindlichkeit auch ihre Schattenseiten. Empfindliche Pferde haben oft Schwierigkeiten damit, harte Metallgebisse im Maul zu akzeptieren, da sie für sie unbequem sein können. Angesichts der steigenden Beliebtheit sensibler Pferde, haben wir die Gel Bits (Gel-Gebisse) entwickelt, die sehr strapazierfähig sind und gleichzeitig von den meisten Pferden, ob sensibel oder weniger sensibel im Maul, bereitwillig angenommen werden.
Das Innere des Pferdemauls und die häufigsten Zahnprobleme
Das korrekt angepasste Gebiss sollte auf dem zahnlosen Rand des Unterkiefers aufliegen, sodass es die empfindlichen Zähne nicht berührt. Außerdem hat somit die Zunge eine dämpfende Wirkung, wodurch die direkte Einwirkung des Gebisses abgeschwächt wird. Der zahnlose Teil des Unterkiefers wird nur von einer dünnen Hautschicht bedeckt, darunter befindet sich die gefäß- und nervenreiche Knochenhaut. Aus diesem Grund nehmen empfindlichere Pferde nur ungern harte Metallgebisse an, dazu kommt, wenn der Reiter vergisst, das Gebiss zu erwärmen, bevor es das Pferd annimmt, werden sich diese Probleme im Winter noch verstärken. Im Falle der Gel Bits gehören diese Probleme aber der Vergangenheit an. Unsere Gebisse legen sich sanft in das Pferdemaul und sind gegenüber Temperaturschwankungen unempfindlich.
A - Eckzahn
B - Hintere Backenzähne
C - Vordere Schneidezähne
Viele wesentliche Probleme beim Kontakt zum Pferdemaul resultieren aus Zahnproblemen. Aufgrund der spezifischen Struktur sollten die Pferdezähne regelmäßig, mindestens alle sechs Monate, von einem Tierarzt kontrolliert und gespült werden. Zahnprobleme, die unbemerkt bleiben, können zu einer schlechteren Zusammenarbeit mit dem Reiter oder sogar zu Verhaltensproblemen beim Reiten führen. Die häufigsten Probleme sind:
Wolfszähne – ein sehr ursprüngliches Merkmal, sie treten bei etwa 50 % der Pferde auf. Sie sind die kleinsten Zähne und sitzen meist im Oberkiefer. Sind diese vorhanden, wird ein korrekter Kontakt sehr schwierig, da das Gebiss die Wolfszähne berührt und Schmerzen verursacht.
Wolfszähne
Scharfkantige Zähne – der Unterkiefer des Pferdes ist schmaler als sein Oberkiefer, daher können sich die Zähne beim Kauen ungleichmäßig abnutzen. Die Zähne im Unterkiefer schärfen sich auf der Zungenseite, die im Oberkiefer auf der Backenseite. Infolgedessen kann es zu schmerzhaften Verletzungen kommen, wodurch das Pferd Kontakt im Maul zu vermeiden versucht.
Querschnitt des Pferdemauls auf Höhe der Backenzähne
Korrigierte Zähne
Zähne mit Kanten
Fehlbiss – er verursacht eine schnellere und ungleichmäßigere Abnutzung der Zähne, was zu Beschwerden führt.
Das perfekt passende Gebiss zum Greifen nah
Es liegt in der Verantwortung eines jeden Reiters, die Pferdezähne regelmäßig kontrollieren zu lassen und sicherzustellen, dass das Pferd keine Verletzungen im Maul hat. Erst nach der tierärztlichen Untersuchung können wir mit der Anpassung eines geeigneten Gebisses fortfahren. Wenn das Gebiss richtig angepasst ist, sollte es auf dem zahnlosen Teil des Unterkiefers aufliegen, und zwar so, dass die Maulwinkel leicht in Falten liegen. Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Auswahl des richtigen Gebisses ist seine Länge. Als Faustregel gilt: Es sollte um 0,5 cm länger als die Maulbreite sein, gemessen an den Außenseiten der Lippen. Wenn Sie Zweifel haben, welche Größe Sie wählen sollten, sehen Sie sich das Gebiss an, das Sie bereits verwenden. Wenn es die richtige Länge hat, messen sie es und nehmen Sie eine gleiche oder ähnliche Größe. Dies ist ein äußerst wichtiger Punkt, da eine angenehme künftige Zusammenarbeit davon abhängt, dass Sie die richtige Gebisslänge wählen.
Denken Sie jedoch daran, dass nicht jedes Pferd gleich ist.
Auf die Frage, wie man die Länge der Backenstücke einstellt, sodass das Gebiss richtig liegt, antworten die meisten Reiter damit, dass sich „zwei Falten in den Maulwinkeln“ bilden sollten. Diese wohl bekannteste Regel ist leider nicht allzu genau. Das Maul eines jeden Pferdes ist anders und diese Anpassung ist lange nicht für jedes Pferd ideal. Wir sind Befürworter wirksamer und bewährter Methoden, jedoch mögen wir keine „ungefähren“ Lösungen ;-) Nachstehend finden Sie einige wichtige Punkte, die Ihnen, wenn Sie sie Schritt für Schritt befolgen, bei der richtigen Einstellung der Länge der Backenstücke helfen.
1. Stellen Sie sicher, dass sich die Winderen-Markierung auf der linken Seite der Trense befindet und lesbar ist.
2. Vor dem Anlegen der Trense lockern Sie die Riemen der Backenstücke auf jeder Seite um zwei Löcher. Das Gebiss sollte unterhalb des Gebisses liegen, das Sie zuvor verwendet haben.
3. Nachdem Sie die Trense angelegt haben, sollte das Gebiss sichtbar „zu weit unten“ liegen und an den Maulwinkeln sollten sich keine Fältchen bilden. Wenn Sie die Gebissringe nach hinten ziehen, so als würden Sie die Zügel aufnehmen, sollten sich die Backenstücke nach außen wölben und die Ringe nicht auf ihnen aufliegen.
4. Dann stellen Sie beide Backenstücke, Loch für Loch, auf jeder Seite ein, wobei Sie den Kontakt zum Pferdemaul simulieren.
5. Das Gebiss befindet sich dann in der richtigen Position, wenn sich die Backenstücke beim „Simulieren des Kontakts zum Pferdemaul“ nicht nach außen wölben und die Ringe nicht konstant darauf aufliegen.
Zu locker
Richtig
Zu eng
Beim Anpassen eines Gebisses, das einen oberen, kleineren Ring zur Befestigung der Backenstücke hat, zum Beispiel eines mit drei Ringen oder ein Pelham, gelten ebenfalls alle oben genannten Regeln. Verwenden Sie immer den größten Ring, um zu prüfen, ob das Gebiss richtig liegt. Bringen Sie die Zügel so an, dass Sie die Lage des Gebisses in jeder Phase der Einstellung der Backenstücke einfach und gut überprüfen können.
Wenn Sie ein Gebiss mit Kinnkette wählen, muss deren Länge ebenfalls gut passen:
Diese Gebisse haben eine starke Wirkung, da die Kinnkette einen Auflagepunkt für den Hebel bildet und somit das Gebiss in seiner Wirkung verstärkt. Wir erleben häufig, dass die Pferde richtig, aber zu abrupt reagiert. Sie können die Wirkung des Gebisses mildern, indem Sie eine weiche, bequeme Polsterung der Kinnkette verwenden. Eine andere Möglichkeit ist, die Kinnkette durch einen flexiblen Riemen zu ersetzen. Die vergrößerte Auflagefläche mildert die Wirkung des Gebisses deutlich.
Achten Sie auf guten Kontakt und haben Sie Spaß!
Denken Sie daran, wir haben nur Richtlinien aufgeführt. Wirklich guter Kontakt zum Pferdemaul wird von vielen Faktoren beeinflusst: vom Können des Pferdes, von den Fähigkeiten des Reiters und auch von der Art des Trainings. All dies sind Elemente, an denen Sie ständig arbeiten müssen. Dennoch darf nicht vernachlässigt werden, dass die Ausrüstung, die Sie verwenden, eine wichtige Rolle spielt. Nehmen Sie sich Zeit, das perfekte Gebiss zu finden, dann kann es passieren, dass Ihr Pferd wie durch Zauberhand mehr weiß, als Sie dachten :-) Jedes Pferd hat seine eigenen individuellen Vorlieben. Wenn Sie ihm zuhören, kann dies zu überraschenden Ergebnissen führen. Trauen Sie sich ruhig, ein wenig zu experimentieren! Als wir an unseren Gel Bits arbeiteten, hat unser Team häufig erlebt, wie sich die Rittigkeit, die Durchlässigkeit oder sogar das Springvermögen verbessert hat. Während der Tests der Gel Bits wurden die Pferde unserer Freunde weniger nervös und die Reiter gewannen die Kontrolle und Freude am Reiten zurück.
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